Beläge Rutschsicher machen
Allgemeines
Anti-Slip-Behandlung
Rutschhemmendes Ausrüsten von glatten Belägen
Allgemeines
Bei polierten Graniten und anderen Materialien (Fliesen, Marmor, etc.) stellt sich oft im nachhinein heraus, dass die Oberfläche viel zu glatt ist.
Diese fehlende Rutschsicherheit kann besonders in öffentlichen Gebäuden eine Gefahr darstellen. Polierte Beläge bieten Nässe und Feuchtigkeit nur einen geringen Verdrängungsraum. Das Wasser bildet einen Film, der den Kontakt zwischen Schuhsohle und Untergrund verhindert (Aquaplaning), womit sicheres Gehen nicht mehr gewährleistet ist.
Schichten von Pflegemitteln (Seifenreiniger, Schmierseife) und Schmutz senken zusätzlich die Rutschsicherheit.
Deshalb haben Berufsgenossenschaften und die gesetzliche Unfallversicherung besondere Anforderungen in diesen Bereichen vorgeschrieben. Die Böden sind in verschiede Bewertungsgruppen eingeteilt. Die Einteilung in die Bewertungsgruppen R9 bis R13 erfolgt entsprechend der erreichten Neigung an der "Schiefen Ebene".
Die am häufigsten geforderte Bewertungsgruppe in öffentlichen Gebäuden ist R9. Soll diese Forderung erfüllt sein, muss ein Begehversuch bei einem Neigungswinkel von 3° bis 10° positiv ausfallen.
Diese neuen Bestimmungen haben zur Folge, dass viele verlegte Bodenbeläge nachbehandelt werden müssen. Die Griffigkeit kann durch folgende Verfahren verbessert werden:
1. physikalisch mit Lasertechnologie
2. mechanisch durch Abschleifen
3. chemo-technisch durch Anätzen der Belagsoberfläche.
Chemo-technische Behandlung
Eine Anrauung von zu glatten Böden wird nur durch Produkte erreicht, die Flusssäure, Fluoride o.ä. enthalten. Durch Herauslösen winziger Bestandteile aus der Oberfläche wird diese rauer und damit weniger rutschig.
Die Anätzung am Inhomogenen Naturstein ist unterschiedlich, bevorzugt erden die leichtlöslichen Verbindungen angegriffen. Deshalb entstehen nicht nur mikroskopisch kleine Vertiefungen, auch makroskopisch wird die Oberfläche verändert.
Die Behandlung verursacht je nach Intensität eine Farbtonverblassung der Oberfläche, verbunden mit Glanzverlust.
Parallel erhöht sich durch die Rauhigkeit die Schutz- und Fleckempfindlichkeit des Belages. Je stärker die Anrauung, desto mehr kommen diese Effekte zum Tragen. Der Prozess ist irreversibel, d.h. nicht umkehrbar. Daher ist immer eine Musterfläche als Beurteilungsgrundlage anzulegen.